„Erster Satz gewonnen von Vetters mit 30:29, 2 Minuten Pause“
Verhältnismäßig ruhig ging es den letzten Jahren auf dieser Regelseite zu – viele Neuerungen gab es nicht. Jetzt ist der Internationale Badminton Verband (IBF) „in die Vollen“ gegangen und hat unter anderem die „Zählweise“ umgestellt. In Kurzform bedeutet das: 2 Gewinnsätze bis 21 in allen Disziplinen, Punkte können unabhängig vom Aufschlagrecht erzielt werden, bei einem Stand von „20 beide“ wird solange weitergespielt, bis eine Partei zwei Punkte mehr hat, allerdings begrenzt auf maximal 30 Punkte, zwischen jedem Satz werden 2 Minuten Pause gemacht, während des Satzes – wenn die erste Partei 11 Punkte erreicht hat – noch einmal eine Minute und die dem Badmintonneuling stets schwer begründbare Regel „im Doppel schlägt man nach dem Aufschlagwechsel immer von rechts auf“ entfällt ebenso wie der zweite Aufschlag…
In den Einzeln wird die Umsetzung der neuen Zählweise wahrscheinlich wenige Probleme bereiten. Ungewohnt wird es nur sein, dass man mit dem Aufschlagwechsel auch gleich einen Punkt hinzubekommt und das Aufschlagfeld entsprechend wählen muss. Zu einigen Verwirrung könnte es jedoch in den Doppeldisziplinen kommen. Hier gilt jetzt grundsätzlich: Aus welchem Aufschlagfeld aufgeschlagen wird, hängt einzig vom Spielstand ab. Bei geraden Spielständen wird von rechts aufgeschlagen, bei ungeraden von links. Nur wenn eine Partei das Aufschlagrecht hat und einen Punkt erzielt, ändert der Aufschläger die Seite. Damit wird sichergestellt, dass das Aufschlagrecht regelmäßig zwischen den vier Spielern wechselt. Es geht „vom anfänglichen Aufschläger, der den Satz vom rechten Aufschlagfeld aus eröffnet, über zum Partner des anfänglichen Rückschlägers, der seinen ersten Aufschlag vom linken Aufschlagfeld ausführt, über zum Partner des anfänglichen Aufschlägers über zum anfänglichem Rückschläger über zum anfänglichen Aufschläger und so weiter. Kein Spieler darf außerhalb dieser Reihenfolge aufschlagen.“
„Ball im Feld“
Jeder der schon einmal wettkampfmäßig Badminton gespielt hat, hat es bereits erlebt und erlitten: Kurz vor dem „Versenken“ des „Elf-Meters“ nach dem hart umkämpften Ballwechsel verirrt sich der Federball des Nachbarfeldes in die eigene Spielfeldumgrenzung und es gibt regelkonform „Wiederholung“. Und das, wo doch alles schon entschieden schien!! Eine Regeländerung soll jetzt für mehr Gerechtigkeit sorgen. „Vom benachbarten Feld eindringende Bälle“ sollen nicht mehr automatisch, sondern nur dann eine Wiederholung auslösen, wenn es die Spieler bemerken und sie behindert oder gestört werden. Ob sich die Regel in der Praxis bewährt, bleibt abzuwarten. Wir Badmintonspieler müssen uns auf jeden Fall umgewöhnen. So sind wir es doch intuitiv gewohnt, uns zumindest gestört zu fühlen. In jedem Fall ist der Schiedsrichter in der Pflicht, Feingefühl zu zeigen und sich in die Situation der Spieler hinein zu versetzen.
Coaching
In den Pausen dürfen nunmehr zwei Betreuer je Seite anwesend sein. Sie haben das Spielfeld zu verlassen, wenn nur noch 20 Sekunden Pause verbleiben.
Für Schiris
Auch im Schiedsrichterwesen hat sich etwas geändert: Der Schiedsrichter hat nunmehr das Recht, Entscheidungen des Linienrichters – sollten diese offensichtlich falsch sein – zu korrigieren. Bisher hatte der Schiri den Entscheidungen seiner Assistenten stets Folge zu leisten.